Kirchenraum

Kultur

Die ehemalige Pfarrkirche Sankt Martin besteht heute aus dem Westturm des 12. Jahrhunderts und dem einschiffigen Langhaus mit dreiseitigem Chor, (1780 bis 1785). Durch Schädlingsbefall war es zu Schäden am hölzernen Glockenstuhl und Zwischendecken des Turmes gekommen. Diese waren so signifikant, dass die jeweilige Tragfähigkeit bedroht war. Die Sanierung bzw. Teilerneuerung war unumgänglich. Sie wurde durch das Büro Russ & Jakobs begleitet, das auf Holzsanierungen spezialisiert ist. Die Sanierung des Glockenstuhls, der nach einer dendrochronologischen Untersuchung ebenfalls dem Zeitraum um 1780 zugeordnet werden konnte, ließ sich nur durch den vollständigen Abbau durchführen. Sämtliche Balken wurden in eine Zimmerei verbracht und dort erneut begutachtet. Die Hölzer wurden gereinigt, aber nicht saniert. Statisch unabdingbar abgängige Bauteile mit großen Schäden wurden maßgenau durch neue Eichenbalken ersetzt und mit traditionellen Holzverbindungen oder den alten noch vorhandenen Stahlteilen (Nägel, Laschen etc.) versehen. Nach Beendigung der Werkstattvorleistungen wurde der Dachstuhl an alter Stelle im Turm wieder aufgerichtet. Diejenigen Hölzer, die aus statischen Gründen hatten ersetzt werden müssen, wurden nicht entsorgt, sondern einschließlich einer Dokumentation dieser Maßnahme in einer Kiste auf einer der Zwischendecken des Turmes für nachfolgenden Generationen eingelagert.

Objektplanung Gebäude: Beckmann Wenzel Architekten
Beauftragte Leistungsphasen nach HOAI: 1-8
Entwurf: Dipl.-Ing. Regine Beckmann Architektin
Projektleitung: Dipl.-Ing. Regine Beckmann Architektin, Dipl.-Ing. Georg Wenzel Architekt
Planungs- und Ausführungszeitraum: 2011 bis 2015
Auftraggeber: katholische Kirchengemeinde St. Mariae Geburt

Fotos: Michael Goergen, Photonworks

Projektblatt